Rot-Weiss Essen trifft am Sonntag (20. Oktober) in der 3. Liga auswärts auf Dynamo Dresden. Dieses Duell gab es bereits vor 20 Jahren eine Liga weiter oben. Weisse noch?
Am 23. Oktober 2004, vor ziemlich genau 20 Jahren, empfing Dynamo Dresden am zehnten Spieltag der 2. Bundesliga Rot-Weiss Essen. Beide Mannschaften waren erst vor der Saison 2004/05 in die 2. Bundesliga aufgestiegen und standen nach neun Spieltagen mit jeweils sieben Punkten auf den Rängen 17 (Dresden) und 16 (Essen). Einzig Rot-Weiß Erfurt (ein weiterer Aufsteiger) stand aufgrund des schlechteren Torverhältnisses noch hinter beiden Vereinen.
Die Ausgangslage für beide Teams war klar: gegen den direkten Konkurrenten sollten drei Punkte her. Doch beide Teams taten sich schwer und boten den Fans alles andere als einen Leckerbissen, zu groß war die Sorge, einen folgenschweren Fehler zu begehen. Dieser sollte schließlich RWE unterlaufen.
Einen Diagonalball von Christian Fröhlich unterlief Vivaldo Nascimento, der einen rabenschwarzen Tag erwischte. Nutznießer war Joshua Kennedy, der den Ball zum 1:0 an René Renno vorbei im Netz versenkte (33.). Wer dachte, dass RWE jetzt einen Gang zulegen würde, sah sich getäuscht, beide Mannschaften blieben weiter ungefährlich.
Nascimento fliegt vom Platz – RWE verliert
Im Gegenteil war es auch weiterhin Dynamo, die es in der zweiten Halbzeit durch Fröhlich und Klemen Lavric verpassten, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen. Nascimento setzte seiner Leistung in der 75. Minute die Krone auf – nach Ellbogeneinsatz gegen Kennedy flog der Abwehrspieler mit Rot vom Platz.
Dennoch begann dann die beste Phase der Rot-Weissen. Francis Kioyo und der eingewechselte Daniel Teixeira kamen zu Torchancen, die das Tor von Oliver Herber aber auch nicht nachhaltig in Gefahr brachten. So verließ die Mannschaft von Trainer Jürgen Gelsdorf den Platz am Ende als Verlierer.
Für RWE bedeutete es den Fall auf den letzten Tabellenplatz, da Erfurt sein Heimspiel gegen Alemannia Aachen gewinnen konnte. Dynamo Dresden hielt am Ende als Sechster souverän die Klasse. Essen überholte zwar Erfurt im Laufe der Saison wieder, stieg aber mit sechs Zählern Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz (Energie Cottbus) wieder ab.
2023/24 stehen beide Mannschaften deutlich besser da. Während RWE immerhin auf Platz zwölf rangiert, grüßen die Dresdner vom zweiten Tabellenrang. Am Sonntag sollen Jakob Golz & Co. das schaffen, was RWE um Legende Erwin Koen damals nicht gelungen ist – in Dresden gewinnen. Weisse noch?